Schmerztherapie
Die Schmerztherapie in der Ergotherapie ist ein Behandlungsansatz, der darauf abzielt, chronische oder akute Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Ergotherapeuten konzentrieren sich hierbei nicht nur auf die körperlichen Beschwerden, sondern auch auf deren Auswirkungen auf den Alltag, die Psyche und die soziale Teilhabe der Patienten.
Ziele der Schmerztherapie in der Ergotherapie:
- Schmerzlinderung: Durch gezielte Maßnahmen wird versucht, Schmerzen zu reduzieren oder zu bewältigen.
- Wiederherstellung der Alltagskompetenz: Patienten sollen trotz Schmerzen wieder aktiv am Leben teilnehmen können.
- Verbesserung der Beweglichkeit und Funktion: Einschränkungen in der Bewegung oder Handlungsfähigkeit werden therapiert.
- Förderung der Eigenständigkeit: Patienten lernen Strategien, um mit ihren Schmerzen im Alltag besser umzugehen.
Typische Indikationen:
- Chronische Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen, Migräne, Fibromyalgie)
- Schmerzen nach Verletzungen (z. B. Knochenbrüche, Bänderverletzungen)
- Neuropathische Schmerzen (z. B. nach einem Schlaganfall oder bei Polyneuropathie)
- Rheumatische Erkrankungen (z. B. Arthritis, Arthrose)
- Schmerzen durch Überlastung (z. B. bei Fehlhaltungen oder muskulären Verspannungen)
Therapiemethoden in der Schmerztherapie der Ergotherapie:
Bewegungstherapie:
- Zielgerichtete Übungen zur Förderung von Mobilität, Kraft und Koordination.
- Schonende Bewegungen zur Lösung von Verspannungen und Förderung der Durchblutung.
Entspannungstechniken:
- Methoden wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Achtsamkeitsübungen zur Schmerzlinderung.
- Stressabbau, der oft einen positiven Einfluss auf die Schmerzempfindung hat.
Schmerzanalyse und -management:
- Beobachtung und Dokumentation der Schmerzursachen und -muster.
- Entwicklung individueller Strategien, um den Umgang mit Schmerzen zu erleichtern.
Hilfsmittelberatung:
Anpassung und Anwendung von Hilfsmitteln (z. B. Bandagen, Schienen oder ergonomischen Hilfen), um Überlastungen zu vermeiden und Schmerzen zu reduzieren.
Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL):
- Training von Alltagsfähigkeiten (z. B. Anziehen, Kochen, Arbeiten) unter Berücksichtigung der Schmerzproblematik.
Ergonomische Anpassungen im Haushalt oder Arbeitsplatz, um schmerzauslösende Bewegungen zu vermeiden.
Psychoedukation:
- Aufklärung über den Zusammenhang zwischen Schmerzen, Emotionen und Stress.
- Unterstützung bei der Veränderung von Verhaltensmustern, die Schmerzen verstärken könnten.
Besonderheit der Ergotherapie in der Schmerztherapie:
Die Ergotherapie kombiniert medizinisches Wissen mit einem ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet. Neben der Behandlung der körperlichen Symptome wird großer Wert auf die emotionale und soziale Ebene gelegt. Ziel ist es, den Patienten langfristig ein schmerzfreieres und aktiveres Leben zu ermöglichen.
Durch diesen ganzheitlichen Ansatz ist die Ergotherapie ein wertvoller Bestandteil einer interdisziplinären Schmerztherapie.

