Wird die Behandlung von meiner Krankenkasse übernommen?

In den meisten Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine Verordnung zur Ergotherapie, wenn diese vom Arzt ausgestellt wird. Bei privat Versicherten kann es zu unterschiedlichen Regelungen kommen.

Kinder unter 18 Jahren sind von der Zuzahlung befreit.

Erwachsene ab 18 Jahren müssen den festgelegten Eigenanteil leisten, den wir im Auftrag der Krankenkassen einziehen. Dieser beträgt aktuell 10 % der Behandlungskosten plus 10 € Rezeptgebühr, abhängig von der jeweiligen Verordnungsform.

Diese Regelung entfällt, sofern Sie als Patient von der Zuzahlung befreit sind. Fragen zur Zuzahlungsbefreiung können Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse klären.

 

Kann man mit einer Heilmittelverordnung für die Physiotherapie auch in ihre Praxis?

Eine Heilmittelverordnung für Physiotherapie ist grundsätzlich nicht für die Ergotherapie gültig, da es sich um zwei verschiedene Therapieformen handelt. Eine Heilmittelverordnung wird vom Arzt ausgestellt, und die Art der Therapie ist dabei spezifisch festgelegt. Wenn auf der Verordnung Physiotherapie angegeben ist, kann diese nur für physiotherapeutische Leistungen genutzt werden.

Falls du Ergotherapie benötigst, muss der Arzt eine separate Heilmittelverordnung für Ergotherapie ausstellen. Dies ist notwendig, um die Kostenübernahme durch die Krankenkasse sicherzustellen.

Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen Ergotherapie und Physiotherapie ähnliche Ziele verfolgen können, zum Beispiel bei postoperativen Behandlungen oder neurologischen Erkrankungen. In solchen Fällen kann der Arzt auch die Notwendigkeit beider Therapieformen feststellen und beide Verordnungen ausstellen. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, direkt mit dem Arzt oder dem Therapeuten zu sprechen, um Klarheit über die richtige Verordnung zu erhalten.

Wie unterscheidet sich die Ergotherapie von der Physiotherapie?

Ergotherapie ist eine therapeutische Maßnahme, die darauf abzielt, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag zu verbessern oder wiederzuerlangen. Dabei wird die Fähigkeit des Patienten gestärkt, alltägliche Aktivitäten (wie Ankleiden, Kochen, Einkaufen, Arbeiten) selbstständig und unabhängig auszuführen. Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen, die aufgrund von körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben haben.

Ziele der Ergotherapie:

  • Verbesserung der motorischen Fähigkeiten (z. B. Feinmotorik, Handkoordination)
  • Förderung der kognitiven Fähigkeiten (z. B. Gedächtnis, Orientierung)
  • Verbesserung der selbstständigen Lebensführung
  • Anpassung von Umgebungen (z. B. Möbel oder Hilfsmittel) für eine bessere Nutzung im Alltag
  • Unterstützung bei der Bewältigung von psychischen Erkrankungen und emotionalen Belastungen

Unterschiede zwischen Ergotherapie und Physiotherapie:

  1. Zielsetzung:
    • Ergotherapie: Fokus auf der Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit im Alltag. Hier geht es vor allem darum, dem Patienten zu helfen, Alltagsaufgaben wie Essen, Ankleiden oder Arbeiten selbstständig zu erledigen.
    • Physiotherapie: Fokus auf der Behandlung von Bewegungsstörungen und Schmerzen des Körpers. Physiotherapie behandelt vor allem physische Einschränkungen durch körperliche Übungen und manuelle Techniken, um die Beweglichkeit und Kraft zu verbessern.
  2. Ansatz:
    • Ergotherapie: Sie berücksichtigt die ganzheitliche Perspektive, das bedeutet, es wird sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit des Patienten in die Therapie einbezogen. Es wird auch oft mit Anpassungen der Umgebung gearbeitet (z. B. Hilfsmittel, Umgebungsmodifikationen).
    • Physiotherapie: Sie konzentriert sich vor allem auf die körperliche Rehabilitation, indem Bewegung, Dehnung, Krafttraining und manuelle Therapie angewendet werden, um die Mobilität zu steigern und Schmerzen zu lindern.
  3. Patientengruppen:
    • Ergotherapie: Häufig für Menschen mit chronischen Erkrankungen, Verletzungen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen (z. B. Demenz, Schlaganfall, ADHS, Arthritis) und Entwicklungsstörungen.
    • Physiotherapie: Meist für Patienten mit Bewegungsstörungen, Muskel- oder Gelenkproblemen, Verletzungen oder postoperativen Behandlungen.
  4. Therapien und Techniken:
    • Ergotherapie: Behandelt durch alltägliche Aktivitäten, praktische Übungen, kognitive Trainings und gezielte Hilfsmittelanpassungen.
    • Physiotherapie: Beinhaltet physische Übungen, Massagen, manuelle Therapien, Dehnungen und Krankengymnastik.

Fazit:

Ergotherapie und Physiotherapie sind zwei verschiedene therapeutische Disziplinen, die beide zur Gesundheitsförderung beitragen, aber unterschiedliche Aspekte des Wohlbefindens behandeln. Ergotherapie ist stärker auf die Selbstständigkeit im Alltag und das funktionale Handeln fokussiert, während Physiotherapie mehr auf die Beweglichkeit und körperliche Rehabilitation ausgerichtet ist.

Behandeln sie auch Demenzkranke Menschen?

Ja, in unserer Praxis behandeln wir auch Menschen mit demenzbedingten Erkrankungen wie Alzheimer und andere kognitive Einschränkungen. Wir unterstützen Menschen jeden Alters, deren Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist oder von Einschränkungen bedroht wird.

Bei Patienten mit Demenz oder Alzheimer setzen wir spezielle therapeutische Ansätze ein, die darauf abzielen, die Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alltag zu verbessern. Dazu gehören:

  • Gezielte Aktivitäten: Durch speziell angepasste Aktivitäten fördern wir die kognitive und motorische Fähigkeiten, um den Patienten bei alltäglichen Aufgaben zu unterstützen.
  • Umweltanpassung: Wir beraten zur Gestaltung des häuslichen Umfelds, um eine sichere und förderliche Umgebung zu schaffen, die den Patienten hilft, ihre Unabhängigkeit zu bewahren.
  • Überwachung und Anleitung: Durch regelmäßige Überwachung und Anleitungen im Umgang mit alltäglichen Herausforderungen unterstützen wir die Patienten dabei, ihre Handlungsfähigkeit zu steigern und Ängste oder Frustrationen zu verringern.

Unsere Ergotherapie trägt dazu bei, dass betroffene Menschen trotz kognitiver Einschränkungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können.

Handtherapie im Rahmen der Ergo – was ist anders als bei der Physiotherapie?

Die Handtherapie im Rahmen der Ergotherapie unterscheidet sich von der Physiotherapie in der Zielsetzung und den angewandten Methoden. Während sich die Physiotherapie oft auf die allgemeine Bewegungsfreiheit des Körpers konzentriert, fokussiert sich die Handtherapie speziell auf die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Hand und deren Beweglichkeit, um die Lebensqualität im Alltag zu verbessern.

In unserer Handtherapie-Praxis helfen wir den Patienten, die Funktionsfähigkeit ihrer Hände nach Verletzungen, Entzündungen oder Sehnen- und Gelenkproblemen zurückzuerlangen. Dies kann nach Unfällen, Operationen oder Erkrankungen wie Arthritis oder Tendinitis notwendig sein.

Was wir tun:

  • Mobilisation der Handgelenke, Finger und Sehnen: Unsere Therapie zielt darauf ab, Verklebungen und Einschränkungen zu lösen und die Schmerzfreiheit wiederherzustellen.
  • Wiederherstellung der Beweglichkeit: Wir setzen gezielte Techniken ein, um die Bewegungsfähigkeit der Hand zu steigern und die Selbstständigkeit im Alltag zu fördern, wie beim Greifen, Halten oder Schreiben.
  • Förderung der Kraft und Koordination: Spezielle Übungen und Geräte werden genutzt, um Kraft und Feinmotorik zu verbessern, sodass die Patienten ihre alltäglichen Aufgaben schmerzfrei und effizient ausführen können.

Unsere Handtherapie unterstützt Sie dabei, die Unabhängigkeit im Alltag zu bewahren und Ihre Handgesundheit langfristig zu fördern.