Rheumatologie

Die Rheumatologie ist ein wichtiger Bereich der Ergotherapie, da rheumatische Erkrankungen häufig mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Funktionseinschränkungen im Alltag einhergehen. Ergotherapeuten unterstützen Patienten mit rheumatischen Erkrankungen dabei, ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.

Ziele der Ergotherapie in der Rheumatologie

  1. Schmerzlinderung und Entzündungsreduktion: Patienten lernen Strategien und Techniken, um Schmerzen zu reduzieren und entzündliche Prozesse besser zu managen.
  2. Erhalt und Verbesserung der Beweglichkeit: Übungen und Maßnahmen helfen, Gelenkbeweglichkeit und Muskelfunktion zu fördern und einer Versteifung der Gelenke entgegenzuwirken.
  3. Gelenkschutz: Patienten werden geschult, wie sie ihre Gelenke im Alltag schonend einsetzen können, um Überlastung und Folgeschäden zu vermeiden.
  4. Förderung der Selbstständigkeit: Alltägliche Tätigkeiten wie Anziehen, Kochen oder Arbeiten werden individuell angepasst und trainiert, um die Selbstständigkeit zu erhalten.
  5. Anpassung des Umfeldes: Ergotherapeuten helfen, die häusliche oder berufliche Umgebung an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen, um Belastungen zu reduzieren und die Teilnahme am Alltag zu erleichtern.
  6. Psychosoziale Unterstützung: Patienten erhalten Unterstützung im Umgang mit den emotionalen und sozialen Herausforderungen, die mit einer chronischen Erkrankung einhergehen.

Indikationen für Ergotherapie in der Rheumatologie

Ergotherapie wird bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, darunter:

  • Rheumatoide Arthritis
  • Arthrose
  • Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
  • Lupus erythematodes
  • Sklerodermie
  • Psoriasis-Arthritis
  • Fibromyalgie

Inhalte und Methoden der Ergotherapie in der Rheumatologie

  1. Gelenkschutztraining:

    • Patienten lernen Techniken, um ihre Gelenke zu entlasten und Überbelastung zu vermeiden.
    • Beispiele: Einsatz von Hebelwirkungen, Vermeidung statischer Belastung, korrekte Körperhaltung.
  2. Anpassung und Training von Alltagsaktivitäten:

    • Erarbeitung alternativer Techniken für Aktivitäten wie Schneiden, Heben oder Schreiben.
    • Einsatz von Hilfsmitteln wie Griffverdickungen, ergonomischen Werkzeugen oder speziellen Küchenutensilien.
  3. Schienenversorgung und Hilfsmittel:

    • Anfertigung von individuellen Schienen zur Stabilisierung, Entlastung oder Korrektur der Gelenke.
    • Beratung und Anpassung von Hilfsmitteln, die den Alltag erleichtern.
  4. Therapeutische Übungen:

    • Bewegungsübungen zur Förderung der Gelenkbeweglichkeit und Muskelkraft.
    • Verbesserung der Koordination und Stabilität durch gezielte Übungen.
  5. Schmerzlindernde Maßnahmen:

    • Wärme- und Kältetherapie, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
    • Entspannungstechniken zur Reduzierung von Stress und Muskelverspannungen.
  6. Ergonomische Beratung:

    • Anpassung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsabläufe, um Gelenke zu schonen und Überlastung zu vermeiden.
  7. Schulung zur Selbsthilfe:

    • Vermittlung von Wissen über die Erkrankung und ihre Auswirkungen.
    • Förderung eines aktiven Umgangs mit der Krankheit durch Eigenübungen und Selbstmanagement.

Psychosoziale Aspekte

Chronische rheumatische Erkrankungen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Ergotherapeuten arbeiten eng mit Patienten zusammen, um ihnen zu helfen, mit den Herausforderungen ihrer Erkrankung besser umzugehen, Selbstvertrauen zu gewinnen und ihre Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben zu fördern.


Fazit

Die Ergotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Durch gezielte Maßnahmen und individuelle Anpassungen können Patienten ihre Selbstständigkeit bewahren, Schmerzen lindern und ihre Lebensqualität verbessern.